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Zeit der Stille

 

Das Osterfest naht – es ist die Zeit der Stille. Doch das Außen ist sehr unruhig, teilweise chaotisch. Da fällt es nicht immer leicht, Ruhe zu finden. Da heißt es, bewusst die Stille zu suchen. Seele, Geist und Körper sind teilweise überanstrengt. Die Informationsflut will nicht abreißen. Die Medien verteilen nur noch negative Meldungen. Das Abendprogramm ist gefüllt mit Krimis und Kriegsreportagen. Da frage ich mich immer wieder, wie da Stille aufkommen kann (natürlich ohne Medien). Das bewusste Schüren von Unruhe ist schon erschreckend, aber ein Teil unserer Gesellschaft. Ängste, Traumata, nicht geheilte Wunden werden ständig getriggert. Schuldzusprüche erreichen unser Innerstes. Der Mensch ist wieder einmal oder immer noch fehlerhaft.

 

 

Aber sind wir das wirklich? Ich habe mich noch nie in meinem Leben so intensiv mit dem Weltgeschehen befasst. Das Erkennen der Zusammenhänge lässt immer wieder Parallelen aufzeigen. Die Mechanismen sind immer die gleichen, und sie funktionieren noch immer. Da wird ganz „plötzlich“ ein Feindbild geschaffen, welches gar nicht der Realität entspricht. Ich sehe das als bewusste Täuschung. Wer macht hier wem etwas vor? Die Unruhe-Stifter geben einfach nicht auf und legen noch eine Schippe drauf. Aber wie lange wird ihnen das noch gelingen? Immer mehr Menschen durchschauen diese Mechanismen. Sie wirken in allen Bereichen unseres Lebens: Familie, Wirtschaft, Politik, Finanzwesen… Keiner dieser großen Bereiche kann diese Mechanismen durchbrechen. Nur wir in uns können das tun. In uns beginnt die Veränderung.

 

 

Was macht uns noch unruhig, unzufrieden, wütend? Welche Möglichkeiten haben wir, es für uns zu ändern? Eine große Veränderung folgt immer vielen kleinen, die in uns ihren Ursprung finden. Das Kleine summiert sich und setzt die große Rolle der Veränderung in Bewegung. Oder wollen wir uns wieder vorschreiben lassen, dass wir fehlerhaft sind und wie wir zu funktionieren haben? Gelingt es uns denn wirklich schon, uns komplett fehlerfrei zu sehen, zu fühlen, anzunehmen?

 

 

Zur Oster-Zeit ging Jesus seinen schwersten Weg als Symbol, als Zeichen einer Veränderung. Wie oft lehrte er uns zu Lebzeiten, wie wir Veränderungen in uns vornehmen können? Haben wir ihm vertraut? Und wie sieht das Vertrauen heute, mehr als 2000 Jahre später aus? Vertrauen wir uns wirklich? In der Stille können wir unser Herz sich öffnen lassen und all unsere Wunden ins Fließen bringen. Nur in der Stille können wir noch einmal den tiefen Schmerz in uns wahrnehmen und die Kraft für Heilung finden. Würde Jesus uns heute nicht genau die gleiche Lehre übermitteln? Die Lehre der Liebe, der bedingungslosen Liebe? Ich kann mir diese Frage nur mit einem JA beantworten.