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Jeder Tag ein Neuanfang

 

 

Das Osterfest naht, und in mir steigen viele Gedanken auf. Jeder Abschied kann ein Neuanfang sein. Jesus nahm sich der großen Aufgabe an, die bedingungslose Liebe als sichtbare Form in die Welt zu tragen. Sein Menschenleben stellt genau diese Form dar. Wir konnten sie sehen. Er ermahnte, wo Mahnungen nötig waren und bot Lösungen an. Jeder, der bereit war, diesen Weg (seine Lösung) zu gehen, wurde belohnt mit einem Neuanfang. Auf einmal öffneten sich Türen der bedingungslosen Liebe. Jesus stellte keinerlei Bedingungen an seine Mitmenschen. Er brachte etwas mit, das verloren schien. Sein Kommen erweckte diese Energien der Liebe wieder. Nicht sofort konnte jeder Mensch das so annehmen, sehen, fühlen, spüren. Er legte Hände auf, und schon gab er bedingungslose Liebe der Heilung weiter. Er kam in unsere Nähe, und die Strahlen der Liebe berührten uns. Dieses Berühren setzte in uns Energie frei, die uns zur Innenschau bewegte. Was genau ärgert mich, macht mich unzufrieden, lässt mich wütend werden? Ein Entrinnen gab es nicht. Genau diese „Baustellen“ sollten gesehen werden. Genau dort begann jede Veränderung von innen. Das Berühren seiner bedingungslosen Liebe auf unsere inneren „Schwachstellen“ macht einen Teil seiner Arbeit aus. Es wird mir gezeigt, was noch nicht geheilt ist. Es wird mir bewusst, was ich verändern kann. Nicht immer gefällt mir, was ich spüre. Es sind nicht die anderen, auf die ich schauen muss. Nein, ich bin es, mein Innerstes, meine Wunden, mein Schmerz, meine Wut möchten gesehen werden. Mein Innerstes verlangt nach Aufräumen. All die Schmerz- und Wutenergien, die sich dort ansammelten, möchten transformiert werden. Dieses Umwandeln ist in jeder Minute möglich. Es bedarf nur meiner eigenen Zustimmung. Nicht immer gelingt dies sofort. Die Intensität an Fülle schwingt im Zeitplan mit. Je voller die Schubladen in meinem inneren Schrank, desto mehr Zeit, Energie und Mut bedarf es, sie aufzuräumen. Die „Fehler“ anderer Menschen zu urteilen und werten, ist eine leichte Übung. Dabei erweisen sie sich oft als Spiegel unseres Innenlebens.

 

Maria Magdalena stand Jesus hilfreich zur Seite. Ihre Weichheit, ihr inneres Wissen, ihre mütterliche Liebe, ihr Frau-Sein gab Kraft. All die Härte, die Jesus entgegengebracht wurde, konnte Maria Magdalena in Liebe wandeln. Für beide war es ein schmerzlicher Weg, den sie gerne für die große Gemeinschaft gegangen sind. Auch heute befinden sich viele Menschen auf einem ähnlichen Pfad und berühren die Liebe und Energien von Jesus und Maria Magdalena. Somit ist ihnen ein Geschenk des Himmels gegeben und ein Neuanfang jeden Tag möglich.

 

Schon am Morgen gebe ich mir die Erlaubnis, genau heute mit Liebe, Achtung, Wertschätzung und Respekt durch den Tag zu gehen. Jeder neue Tag ist mein Tag, den ich mir gestalten darf. Meine Gedanken spielen dabei eine große Rolle. Setze ich mich in einer stillen Minute hin und denke an Jesus und Maria Magdalena, wird mir warm ums Herz. Ein Gefühl von neuer Lebensfreude, neuem Mut und tiefer Dankbarkeit breitet sich aus. So kann ich mir jeden Tag einen Neuanfang gestalten und genieße mein Wieder-Entdecken und Wieder-Erfahren. Ist es nicht einzigartig, als Mensch in jeder Minute auch als Schöpfer tätig sein zu dürfen?