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Aderlass gefällig?

 

 

In der Hildegard von Bingen-Heilkunde spielt der Aderlass eine wichtige Rolle für die Entgiftung und Entschlackung. Der Begriff Aderlass hinterließ durch enorme Übertreibungen in der Anwendung negative Spuren. Empfehle ich den Aderlass, spüre ich bei meinem Gegenüber oftmals eine innere Abneigung. Sofort entstehen Bilder im Kopf von „blutleeren“ und erschöpften Menschen. Für jedes „Weh-Wehchen“ wurde der Aderlass eingesetzt. Die Übertreibung machte dabei den Patienten noch kranker, als er schon war. Nun sind diese Zeiten vorbei, aber die negativen Energien hängen noch im Begriff Aderlass. Hildegard beschreibt ihn als eine Blutreinigung. Und genau das macht den Aderlass aus.

 

„Sind bei einem Menschen die Gefäße mit Blut überfüllt, so müssen sie durch einen Aderlass von dem schädlichen Schleim und den durch die Verdauung gelieferten Fäulnisstoffen gereinigt werden.“ (Hildegard von Bingen)

 

Erkenne ich den Aderlass als Ausleitungsverfahren an, wird mir bewusst, dass das Blut von seinen Gift- und Schlackenstoffen auf natürliche Basis gereinigt wird. Das Bewusstsein für eine ganzheitliche Gesundheit stärkt sich wieder, und so erfährt der Aderlass eine „Wieder-Geburt“. Ärzte und Heilpraktiker dürfen ihn durchführen. In der Zeit nach dem Vollmond (1. – 6. Tag) wird die Blutreinigung vorgenommen. Hildegard beschreibt diese Zeit als die ideale dafür. In ihrer Säftelehre beschreibt sie den Einfluss des Mondes. So reichern sich in der Zeit von Neu- bis Vollmond Schlackenstoffe und allerlei Unrat im Blut an. Bei abnehmendem Mond erfolgt eine Trennung der sog. schlechten Säfte von den guten Säften in unserem Blut. Am Vollmondtag zeigt sich die sog. Schwarzgalle in ihrer ganzen Pracht. Melancholie, Traurigkeit und die Schwere des Lebens entfalten sich hier und lassen uns oftmals nicht zur Ruhe kommen oder in die innere Freude kommen.

 

Nutzen wir nach dem Vollmond die Zeit für den Aderlass, zeigt sich entweder die Herz-, Leber- oder Kopfvene, um der Öffnung zuzustimmen. Mit Hilfe einer speziellen Kanüle und ohne das Ansaugen des Blutes verlassen die Gift- und Schlackenstoffe von allein den Körper und tropfen bzw. laufen in den Auffangbehälter. An der Kanüle „hängt“ ein Abfluss-Schlauch, der in den Auffangbehälter gelegt wird. Mit dem Farbumschlag des Blutes ist der Aderlass beendet. Das heißt, wenn sich die Farbe des Blutes von dunkel auf kirschrot verändert, haben sich die Schlackenstoffe entleert. Die Menge ist dabei individuell (50 ml – 180 ml).

Das Gefühl während und nach dem Aderlass ist überwältigend. Ich als hochsensibler Mensch erlebe jedes Mal eine Entlastung auf allen Ebenen. Seit Jahren gönne ich mir diese Blutreinigung und kann diese Form nur weiterempfehlen. Diese einzigartige Blutreinigung ist mit einer Blutspende so nicht möglich. Ich danke allen Heilpraktikern, die sich dieser Technik annahmen.