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Corona als Lehrmeister

Corona begleitet uns nun schon seit Monaten, und es fühlt sich an wie ein nicht endend wollendes Thema. Viel wird diskutiert, geredet und zerredet. Die Gemüter erhitzen sich, und Emotionen gelangen an die Oberfläche – leise, laut, lauter. Corona ist vielmehr als nur ein Virus. Es zeigt sich als ständiger Begleiter, aber auch als Lehrer. Durch seine Präsenz decken sich wie von allein Schwachstellen in der Gesellschaft auf. Seien es die fehlenden Pflegekräfte, Krankenschwestern, Polizisten, EDV-Stromleitungen, marode Schulgebäude usw. Die Liste verlängert sich täglich.

 

Aus energetischer Sicht entpuppt sich Corona als ein guter Lehrmeister. Wie im Großen, so auch im Kleinen zeigen sich Ängste verschiedenster Art. Diese wiederum lassen Panik und Unruhe entstehen, bis sich schließlich eine Form von Chaos zeigt. Das Gesellschaftssystem wird mit sämtlichen Emotionen und Gemütszuständen seiner Bewohner konfrontiert. Wo soll es sich hinbewegen? Plötzlich explodieren die Gefühle.

 

Zeigt uns Corona mit diesen Auswirkungen nicht auch unser eigenes Innenleben? Wo haben wir uns kaputtgespart? In welchen Situationen geben wir zu viel und nehmen zu wenig oder umgekehrt? Wie sieht sie aus, unsere Wertschätzung uns gegenüber? Was bin ich mir wert? Verdecken nicht auch Ängste unsere Wertschätzung?

 

Existenzängste, Überlebensängste/-kämpfe (siehe Klopapier …) geraten in den Fokus. Tief in uns waren sie versteckt. Verunsicherung für viele Branchen, die nicht wissen, wann sie wieder arbeiten dürfen. Was geschieht da in uns? Alte Ängste in Verbindung mit den dazugehörigen Emotionen steigen auf, und die „verordnete“ Ruhe in den eigenen vier Wänden bringt alles ans Tageslicht. Die Stille erweist sich für viele als unerträglich – eine Ablenkung über Vereine oder Fitness-Studios ist gerade nicht möglich. Wäre jetzt nicht die richtige Zeit, diese alten Gefühle und Ängste anzuschauen? Weihnachten naht – das Fest der Liebe. Auch diese Zeit stellt einen sehr emotionalen Abschnitt dar. Die Unzufriedenheit steigt ins Bewusstsein. Wäre jetzt nicht die Zeit, all den Menschen zu vergeben, die mir wehtaten oder die ich verletzte? Dafür ist nicht einmal Geld nötig. Ein Anruf, ein kleine Heftnotiz mit lieben Zeilen (auch als Nachricht per Whats app), eine kleine Foto-Collage, ein selbst bemalter Stein und vieles mehr. Gerade diese sog. kleinen Dinge erfreuen uns.

 

Diese Stille kann als Chance gesehen werden. Altes darf sich zeigen, darf gesehen und gefühlt werden. Auch das Schreiben eines Tagebuches ist sehr hilfreich. All die quälenden Sachen dürfen aufgeschrieben werden. Es ist ein Anfang.

 

Ein Gesellschaftssystem lässt sich nicht allein durch Politiker verändern. Jeder einzelne Bewohner ist wichtig. Es ist immer bei jedem einzelnen anzufangen – von innen nach außen. Das „Raufhacken“ auf die Politiker vergrößert das energetische Chaos nur.